Nun beschäftigen wir uns mit einem Thema, das uns alle betrifft: Fehler. Genauer gesagt, die Freiheit, Fehler zu machen. Warum eigentlich? Weil Fehler der Schlüssel für unseren Wachstum sind. Es geht darum, die Komfortzone – unseren Sicherheitsring – zu verlassen, und in die Lernzone einzutreten. Fehler sind nicht das Ende, sondern der Anfang von etwas Neuem – vielleicht nicht von dem, was wir uns vorgestellt haben, aber womöglich von dem, was richtig ist oder auf längere Sicht das Beste für uns.
Zum einen können es Fehler sein, weil wir etwas Neues probieren und einen neuen Weg gehen. Es können aber wiederkehrende Fehler sein, die an uns hängen, wie ein Hundedreck, in dem wir reingestiegen sind. Es können aber auch Fehler sein, weil wir etwas gar nicht versuchen, weil wir die Konsequenzen scheuen: Blamage, Kritik oder Angst.
Beim Hunde Geschenk, bin ich mir sicher, dass Du ihn gleich weghaben möchtest. Bei den wiederkehrenden Fehlern ist es nicht ganz so einfach.
Die Freiheit zu haben, Fehler zu machen ist eine Quelle für innere Stärke, Zufriedenheit und Glück.
Es gibt viele Begriffe für Fehler: Irrtum, Malheur, Patzer, Fehltritt, Missgeschick, Lapsus (Ausrutscher), Fauxpas oder auf gut deutsch: „A Scheiß is passiert“. Und so wären wir wieder beim Hund angelandet.
Doch was uns wirklich unterscheidet, ist nicht, ob wir Fehler machen, sondern wie wir mit ihnen umgehen. Fehler gelten oft als Zeichen von Schwäche und Versagen, dabei sind sie der wahre Motor für Wachstum und Innovation.
Wann hast Du das letzte Mal etwas zum ersten Mal versucht? Beim ersten Mal sind wir oft unsicher, wir haben ein ungutes Gefühl. Wir wissen ja nicht, was kommt und wie es kommt. Dieses Sprichwort haben wir sicher schon alle einmal gehört: „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.“ Dieses Sprichwort beinhaltet sehr viel Weisheit, denn jeder Profi in seinem Fach, hat einmal klein begonnen. Hier ein kleiner Tipps von mir; „Mache die Dinge, solange sie noch klein sind“.
Warum Fehler unser bester Lehrer sind
Die großen Denker der Geschichte haben sich mit dem Konzept des Scheiterns beschäftigt. Aristoteles meinte, dass der Mensch durch Erfahrung lernt, und Erfahrung ist oft das Ergebnis aus Fehlern.
Nietzsche sagte es noch direkter: „Was uns nicht umbringt, macht uns stärker.“ Das Leben ist ein ständiger Prozess des Werdens, ein Experiment, das keine Garantien gibt.
In meinem Podcast Interview mit Roland Düringer, meinte der Schauspieler: „Das Leben ist ein Prozess, der Abläuft. Es ist ständig in Bewegung dieses Ding.“
Da hat er recht, das Leben ist ständig in Bewegung. Und wenn Du Dich nicht mitbewegst, dann kann es Dich abwerfen, wie beim Reiten auf einen Westernpferd.
Hier der Link zum Düringer Interview: https://dfrdn.libsyn.com/site/dfrdn-interview-roland-dringer
Warum eigentlich die Komfortzone verlassen?
Wenn wir die Komfortzone auf das Reduzieren, was sie ist, dann ist sie nur eine Illusion. Sie vermittelt uns Sicherheit, aber es verändert sich nichts. Du darfst und musst Dich mitverändern und bewegen. Wenn Du das aber nicht willst und starr bliebst, wird es unweigerlich zu einem Malheur kommen – es passiert etwas, was wir Fehler nennen. Es kann ein Fehler sein, etwas getan, oder aber auch etwas nicht getan zu haben.
Der wahre Wert liegt im Unbekannten, also außerhalb der Komfortzone. Sokrates sagte: „Das ungeprüfte Leben ist nicht lebenswert.“ Fehler sind Prüfsteine, die uns zeigen, wer wir wirklich sind und was wir können.
Was kann uns das Ganze lehren?
- Akzeptiere die Vergänglichkeit: Alles ist im Fluss.
- Fehler sind Chancen, Weisheit zu erlangen.
- Perfektion ist eine Illusion – das Streben danach hemmt uns.
- Das Leben ist ein Experiment. Sei mutig.
- Scheitern ist der erste Schritt zum Erfolg.
Wie unser Gehirn Fehler verarbeitet.
Unser Gehirn ist darauf programmiert, Fehler zu vermeiden. Warum? Weil Fehler historisch gesehen Gefahr bedeuteten. Doch in der modernen Welt ist diese Angst oft kontraproduktiv. Statt uns zu schützen, blockiert sie uns. Menschen, die Fehler als Lernchancen sehen, sind widerstandsfähiger.
Unser Gehirn braucht Zeit, um neue Verbindungen zu schaffen. Jeder Fehler hilft uns, Muster zu erkennen und Lösungen zu entwickeln. Fehler sind der Preis, den wir für Lernen und Wachstum zahlen.
Welche kleinen Strategien gibt es dazu?
- Reframing: Sieh Fehler als Daten und Informationen aber nicht als Urteile.
- Emotionale Distanz: Fehler sind Ereignisse, keine Identität.
- Feedback nutzen: Fehler zeigen uns, wo wir uns verbessern können.
Von der Komfortzone zur Lernzone
Es geht darum, Gedanken bewusst zu steuern und den Fokus auf Lösungen zu richten. Fehler sind ein zentraler Bestandteil dieses Prozesses. Warum? Weil sie uns zwingen, umzudenken und kreative Wege zu finden.
Ein Fehler ist nur ein Fehler, wenn wir ihn so betrachten. Wenn wir ihn als Lernerfahrung sehen, wird er zu einem Sprungbrett. Menschen in Deinem Umfeld werden dieses Sprungbrett womöglich als Fehler einordnen. Das ist aber meistens die eigene Angst. Es ist ihr Sichtweise und soll nicht zu Deiner werden. Es braucht oft einen Perspektivenwechsel oder die passende Frage: Hat der Fehler in einem Jahr noch immer die selbe Bedeutung?
Visualisiere deinen Erfolg: Sieh dich selbst, wie du aus Fehlern lernst. Schreibe Erlebnisse auf, die Du in der Vergangenheit gemacht hast, die jetzt einfach sind oder durch die Du gewachsen bist.
Setze Dir einfache, aber fordernde Ziele: Setze dir erreichbare Ziele, die dich aus der Komfortzone locken.
Hier eine passende Geschichte von einem Kunden, der glaubte einen Fehler beim Jobwechsel gemacht zu haben. Ich nenne ihn hier Markus. Markus kündigte seinen sicheren Job, um ein Café zu eröffnen. Nach einem Jahr musste er schließen. Doch anstatt sich als Versager zu sehen, nutzte er seine Erfahrung, um ein Beratungsunternehmen für Start-ups zu gründen. Heute hilft er anderen, ihre Geschäftsideen zu verwirklichen und aus der Komfortzone zu treten.
- Erkenntnis: Scheitern ist oft der Beginn von etwas Größerem.
- Schlussfolgerung: Manchmal führt uns das Leben auf Umwegen genau dorthin, wo wir sein sollen.
Hier eine weitere Geschichte einer jungen Pädagogin, die leidenschaftlich tanzte. Sie wollte Tänzerin werden, scheiterte jedoch bei jedem Casting. Wie es der Zufall so wollte, fragte sie eine befreundete ältere Tanzlehrerin, ob sie einen Tanzkurz für sie leiten wolle. Diese Erfahrung entfachte ihre Leidenschaft fürs Unterrichten, und heute leitet sie erfolgreich Tanzkurse für Jugendliche.
Erkenntnis: Fehler lenken uns oft auf den richtigen Weg.
Schlussfolgerung: Das Ziel mag sich ändern, aber der Weg dorthin macht uns zu dem, was wir sind.
Wie kannst Du Deinen inneren Kritiker zu zähmen
- Erkenne Muster in deinem Scheitern und Fehler machen.
- Schreibe deinem inneren Kritiker einen Brief.
- Dankbarkeit statt Scham.
- Entwickle eine positive Fehlerkultur. Was ist das Gute im Schlechten?
- Ersetze Scham durch Verantwortung.
- Sei und bleib neugierig.
- Akzeptiere dich selbst – mit all Deinen Fehlern!
Warum sind Fehler ein Geschenk?
Fehler sind nicht das Ende der Welt – sie sind das Ende unserer Illusion von Perfektion. Sie zwingen uns, ehrlich zu uns selbst zu sein, und bringen uns oft näher an das, was wirklich zählt. Humor, Mut und die Bereitschaft, sich selbst zu vergeben, sind die Werkzeuge, mit denen wir unsere Fehler in Sprungbretter verwandeln.
Wie können Fehler helfen ein glücklicheres Leben zu führen. Das ist wie das Jucken am Hintern oder der Popel in der Nase – jeder und jede hat sie – die Fehler! Wenn Du glaubst, Du bist der oder die Einzige, der/die einen Fehler macht, hast Du einen Fehler gemacht!
Wenn du etwas Neues ausprobierst, kann es zunächst unangenehm oder unsicher werden. Diese Herausforderung aktiviert oft das Stresssystem (Cortisol), aber sobald du Fortschritte machst oder einen Erfolg erlebst, wird Dopamin ausgeschüttet. Das gibt dir das Gefühl von Belohnung und verstärkt deine Motivation.
Je öfter du die Komfortzone verlässt und positive Erfahrungen machst, desto mehr verknüpft dein Gehirn das Neue mit Belohnung und nicht mit Angst. So entsteht ein Kreislauf aus Lernen, Belohnung und Wachstum.
- Das Glückshormon Dopamin wird bei Erfolgen ausgeschüttet oder wenn wir etwas Neues ausprobieren. Wenn du dich einer neuen Aufgabe stellst und Erfolg erlebst – und wenn er noch so klein ist – wird Dopamin ausgeschüttet. Dieses positive Gefühl bestärkt dich, erneut Risiken einzugehen.
- Endorphine werden ausgeschüttet, wenn wir Stress überwinden, z. B. bei sportlicher Aktivität oder dem Überwinden einer schwierigen Situation. Es kann sogar als natürliches Schmerzmittel helfen, um fast unmögliches zu schaffen. Wenn du dich aus deiner Komfortzone wagst, können Endorphine helfen, Stress oder Nervosität zu lindern.
- Serotonin ist zuständig für das Gefühl von Zufriedenheit und Selbstbewusstsein. Das wird ausgeschüttet, wenn du stolz auf deine Leistung bist oder soziale Anerkennung erfährst. Wenn du ein neues Projekt meisterst oder eine neue Fähigkeit erlernst, steigert Serotonin das Gefühl, etwas Wertvolles erreicht zu haben.
Hier Deine Lektionen für Dein persönliches „Fuckup-Leben“:
Lerne, dich selbst zu lieben: Fehler definieren nicht deinen Wert. Deine Haltung weiterzumachen, ist entscheidend. Der Mensch der perfekt sein möchte, macht genau deshalb Fehler.
Weißt Du, ich bin davon überzeugt, dass alles mit uns selbst zu tun hat. Wenn mich bei jemanden etwas stört, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder wir sind genau der/die gleiche, oder genau das Gegenteil. Wäre wir nichts von beiden, würde es uns nicht ärgern oder triggern, Dehalb stelle ich mir immer die Frage: Was hat das Ganze mit mir zu tun?“
Ein interessanter Fakt ist, je mehr Du bei anderen Fehler siehst und ihnen diesen vorwirfst, je mehr Angst hast du, Fehler zu machen. Denn Dein Unterbewusstsein wird Angst haben, das andere Deine Fehler erkennen und Dich aufdecken und ansprechen.
Wenn Du Fehler bei anderen bemerkst, und verstehst, dass es etwas ganz Normales ist, dann wirst auch Du mit Deinen Fehlern liebevoller und respektvoller umgehen lernen.
Du wirst sie annehmen können, denn jeder hat sie, das Beispiel mit dem Jucken und Popel erspare ich Dir jetzt noch einmal!
Fehler gehören zu einem glücklichen Leben dazu. Glück braucht die Akzeptanz der aktuellen Situation, auch – und gerade, wenn – Du einen Fehler gemacht hast.
Schreibst du das Wort „FEHLER“ auf einen Zettel, wirst du schnell merken, dass du aus den einzelnen Buchstaben ein anderes Wort formen kannst. Verschiebst Du F, H und L, dann wird daraus das Wort H E L F E R. Deine Fehler können zu Helfern werden – vorausgesetzt, du bist bereit, die Hilfe anzunehmen. Sei nicht wie viele andere, die lieber ertrinken, bevor sie Hilfe annehmen.
Dein persönliches „Fuckup-Leben“ ist Unvollkommen und hat Fehler, es ist der Beweis, dass du lebst, lernst und dich entwickelst. Fehler sind keine Feinde, sondern Wegweiser zu deinem zufriedenen Leben. Sie machen dich menschlich und einzigartig. Indem du dich ihnen stellst, ein bisschen Humor bewahrst und stolz auf deine Reise bist, schaffst du die Grundlage für ein glückliches und erfülltes Leben. Also dann: „Fuckup your life“ mit Herz, Hirn und einem Lächeln! 😊